der unabhängigen Eltern-Kind-Zentren Österreichs

Grundtvig Lernpartnerschaft 2013-2015 "public living room - a safe space for learning"

In der Partnerschaft arbeiteten 7 Eltern-Kind-Zentrums-/ Mütterzentrums-/Famlienzentrums-Netzwerke aus 6 Ländern zusammen. Eltern-Kind-Zentren/Mütterzentren/Familienzentren sind offene Räume, in denen sich Eltern treffen und organisieren.

Bei allen regionalen Unterschieden gibt es in allen Zentren eines: den offenen Treffpunkt. Für diese Projekt genannt: "das öffentliche Wohnzimmer/public living room". Es ist das Herz jedes MC, man kann jederzeit mit den Kindern oder alleine kommen, Kaffee trinken, Kontakte knüpfen, sich Informationen und Rat holen.

In der Lernpartnerschaft haben wir die Qualitäten des offenen Raumes beschrieben, wie er funktioniert und was es dazu braucht. Als zentralen Aspekt wurde das Thema "Sicherheit"  - umfassend und in 11 Unterthemen gegliedert  -  diskutiert und erarbeitet.

Sicherheit empfinden wir als einen der wichtigsten Werte im Leben und haben dem nachgespürt, wo überall er uns im täglichen Leben begegnet und wie wir Sicherheit als Familie/Eltern - und ganz besonders als Eltern-Kind-Zentrum - selbst gestalten können.

Empowerment entsteht in den Eltern-Kind-Zentren/Mütterzentren vorwiegend aus der Auseinandersetzung mit Werten. Die Lernpartnerschaft haben wir genutzt, die Werteüberprüfung strukturiert, transparent und nachvollziehbar anzugehen.

Die einzelnen Themen wurden zeitgleich auf verschiedenen Ebenen und Gruppen (Organisationsebene, MitarbeiterInnen und BesucherInnen) bearbeitet, die Ergebnisse bei den Partnertreffen zusammengeführt. Jede Partnerorganisation wählte pro Jahr ein Unterthema, für dessen inhaltliche Aufbereitung sie zuständig war ("Gastgeber"), erstellte eine Diskussionsgrundlage, die im eigenen Umfeld diskutiert und an die Partner weitergegeben wurde. Die Ergebnisse der Diskussion wurden von den  "Gastgebern" zu einem Themenpapier zusammengestellt und während der Partnertreffen mit verschiedenen Methoden auf Lernpartner-Ebene bearbeitet und vertieft.

Pro Jahr ergaben sich somit 6 Themen, die von unterschiedlichen Partnern koordiniert und geleitet wurden. Peerlearning - unterstützt und ergänzt durch formelles Lernen -  entspricht den Strukturen der Eltern-Kind-Zentrums-/ Mütterzentrums-Bewegung.

Die einzelnen Themen und als Ergebnis der Diskussion die dazugehörigen Themenpapiere:

Mütterzentren/Eltern-Kind-Zentren/Familienzentren als sichere öffentliche Orte / Making the Mother Center into a safe public living room
Sicherheit in der Familie / Safety in the family
Sicherheit geben in Krisenzeiten / Creating safety in times of crisis/ life changing situations
Umgang mit dem Gesundheitssystem / Dealing with the health care system
Wie MC Eltern in der frühen Elternschaft unterstützen / How mothers gives each other support in early motherhood
Loslassen / When I leave my child
Gemeinschaft aufbauen, Unterstützungsgruppen nutzen / Having a supporting group/ community
Partnerschaften - Wie sichere Partnerschaften im lokalen Umfeld entstehen können / How to create safety in local community?
Inklusion- Diskriminirung / Inclusion, exclusion, discrimination
Wirschaftliche Sicherheit / Economic safety
Methoden zur Umsetzung von Sicherheit in unseren Gruppen / Tools and methods to set up safety in our group

Partnerorganisationen in der Lernpartnerschaft:

DMütterforum Baden-Württemberg e.V. Landesverband der Mütterzentren,Familienzentren und Mehrgenerationenhäuser

NL Stichting Nest!

A Dachverband der unabhängigen Eltern-Kind-Zentren Österreichs

PLStowarzyszenie "Mamy Czas"

SKÚnia materských centier (UMC)

D  Landesverband Mütter- und Familienzentren in Bayern e.V.

TRInternational Children's Center ICC

Grundtvig Lernpartnerschaft 2011-2013 "Mother Centers developing support structures for active volunteer involvement"

In der Lernpartnerschaft "Mother Centers developing support structures for active volunteer involvement" arbeiteten 12 Partnerinstitutionen aus 10 Ländern zusammen.

So unterschiedlich wir in kultureller Hinsicht, Größe, ökonomischen Voraussetzungen sind und auch geographisch teilweise weit voneinander entfernt sind, haben wir eine große Gemeinsamkeit: wir sind Familien bzw. Gruppen, die Raum für die Bedürfnisse von Eltern und Kindern schaffen - um voneinander zu lernen und Erfahrungen weiter zu geben.
Wir sehen uns als Gemeinschaften, die füreinander da sind - unabhängig von Herkunft, Religion, Bildung und besonderen Bedürfnissen.
Eltern-Kind-Zentren/MotherCenters sind Orte, die dazu ermutigen, die eigenen Kompetenzen auszuprobieren, zu erweitern und an andere weiter zu geben.
 
Die meisten Eltern-Kind-Zentren/MC werden zu einem Großteil ehrenamtlich geführt. Es ist schwierig, angemessene Strukturen zu finden, die das hohe Ausmaß an Ehrenamtlichkeit berücksichtigen, Wertschätzung der Arbeit gewähren und der Besonderheit der Eltern-Kind-Zentren Rechnung tragen.
Dies wurde in dieser Partnerschaft thematisiert - aus den Schwierigkeiten der anderen Lernen, Erfahrungen auszutauschen, systematisch durchdringen und für die eigene Institution adaptieren.
 
Die Lernpartnerschaft hat die Gemeinschaft gestärkt, die Mütterzentrumsbewegung ist daran gewachsen und hat die Länder unterstützt, die noch kein nationales/regionale Netzwerk hatten.
 
Die Partnerschaft startete im November 2011 mit einem Treffen aller Partnerinnen in Stuttgart, auf dem gemeinsam jene Themenfelder gefunden und formuliert wurden, bei denen Unterstützung und Erfahrung der anderen PartnerInnen gefragt war. Diese Themenfelder wurden als Grundlage der Austauschbesuche so gesetzt, dass für jede Partnerorganisation ein möglichst großer Lernerfolg bzw. Erfahrungszuwachs möglich wurde. Beim Abschlußtreffen in Prag 2013 wurden diese Lernerfolge und Erfahrungen für die alle PartnerInnen zugänglich gemacht und in verschiedenen Settings bearbeitet. Im Juni 2012 trafen sich VertreterInnen aller PartnerInnen zu einem 10tägigen Workshop in Holland, der die "Leadership Support Methode" vermittelte - eine Arbeitsmethode, die speziell für Institutionen und Gruppen entwickelt wurde, die auf grassrootsbasis, selbstbestimmt, demokratisch und ehrenamtlich arbeiten.
 
Im Rahmen der Lernpartnerschaft wurde in Polen das Mütterzentrums-Netzwerk Stowarzyszenie "Mamy Czas" gegründet.

Partnerorganisationen in der Lernpartnerschaft:

DMütterforum Baden-Württemberg e.V. Landesverband der Mütterzentren,Familienzentren und Mehrgenerationenhäuser

NL Stichting Nest!

A Dachverband der unabhängigen Eltern-Kind-Zentren Österreichs

PLStowarzyszenie "Mamy Czas"

SK MC Mamy-oaza

 ITRete Centri Genitori Bambini Alto Adige

D  Landesverband Mütter- und Familienzentren in Bayern e.V.

TR Gaziantep Büyükşehir Belediyesi

HU Holdam Önsegítő és Ismeretterjesztő Egyesület

BGIntegro Association Bulgaria

CZ Síť mateřských center občanské sdruženi

CZ  Třebíčské centrum o.s.

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Workshop Grundtvig/MINE in Schoorl/NL Juni 2010

Von 6.-13.Juni kamen in Schoorl/Niederlande ca. 30 Vertreterinnen von Eltern-Kindzentren, Mütterzentren und deren Netzwerke aus 12 Ländern zusammen, um eine Woche lang an verschiedenen Themen zu arbeiten. Neben einer genauen Information über die Möglichkeiten des EU-Grundtvig Programms, Aufbau von Netzwerken, Gründung von Eltern-Kind-Zentren, stand auch die Neustrukturierung des internationalen Netzwerks MINE - mothers international network of empowerment auf dem Programm.

Für den österreichischen Dachverband nahmen Bruni Feier-Ambroschütz (EKiZ Graz) und Katharina Kamelreiter (Kind&Kegel Wien) teil, die hier ausfühlicher darüber berichten.

Dachverband Teilnahme an EU-Projekt Grundtvig 2007-2009

Der Dachverband der unabhängigen Eltern-Kind-Zentren Österreichs hat am Grundtvig EU-Projekt 'The Grassroots Women's International Academy a Peer Learning Strategy applied to the Mother Centers Movement' von 2007-2009 teilgenommen.

Grundlegender Gedanke dieses Projekts ist es, Mütterzentren/Eltern-Kind-Zentren als Orte informellen Lernens sichtbar zu machen, Lernprozesse aufzuzeigen und Wissen weiterzugeben. Dies soll durch Studienreisen, Coachings und einer GWIA (Grassroots Women International Academy – einer Konferenz, bei der die Erfahrungen ausgetauscht werden) erreicht werden.

Länder, die noch keine Mütterzentren/Eltern-Kind-Zentren haben, werden bei der Gründung und Projektentwicklung durch das schon vorhandene Wissen der 'älteren' Organisationen unterstützt. Die Lernerfahrungen werden dokumentiert und als Produkt wird am Ende der Projektzeit ein allen Interessierten zugängliches 'Start up' Material zur Verfügung stehen.

Erfahrungen
Die Partnerschaft ermöglichte uns, die spezielle Lernmethoden der Grassroots Women International Academy - GWIA näher kennen zu lernen, diese anzuwenden und zu reflektieren. In diesem Prozess wurde den Teilnehmerinnen aus den einzelnen Eltern-Kind-Zentren wieder bewusst, welche Möglichkeiten die spezielle Organisationsform Eltern-Kind-Zentrum in sich birgt. Durch den Austausch mit ähnlichen Institutionen anderer Länder und deren Ansätze, wurden die Wurzeln der Mütter-Zentrum bzw. Eltern-Kind-Zentrum-Bewegung sichtbar und in das Blickfeld gerückt. Dies hatte zur Folge, dass die eigenen Gründungsideen und Ideale reflektiert und aktualisiert wurden.
 
Studienreisen
1) Deutschland/Baden Württemberg

Im April 2008 besuchten 4 Frauen aus 4 verschiedenen Dachverbands- Eltern-Kind-Zentren (Nanaya Wien, EKiZ Mödling NÖ, EKiZ Klein&GROSS Wels OÖ und EKiZ Schwaz Tirol)  verschiedene Zentren des Mütterforums Baden Württemberg. Die Mütterzentren in Baden Württemberg haben im Laufe ihres Bestehens vieles an familienpolitischen Entwicklungen in diesem deutschen Bundesland mitgestaltet. Bürgerbeteiligung, Integration, Zusammenarbeit mit arbeitsmarktpolitischen Stellen, den Kommunen und der Landesregierung sind für die Baden Württembergischen KollegInnen fixer Bestandteil ihrer Arbeit. Besonders interessant für die österreichischen EKiZ Frauen war das Konzept der Mehrgenerationenhäuser. Im laufe der Zeit entwickelten sich einige der Mütterzentren zu Zentren, die nun weit über ihre ursprüngliche Zielgruppe hinaus Anlaufstelle, 'öffentliches Wohnzimmer' und Institution für Menschen aller Altersstufen sind. In den Ballungsräumen mit hoher migrantischer Bevölkerungsstruktur erfüllen die Mütterzentren eine wichtige Rolle. Viele – vor allem muslimische - Frauen finden in den Mütterzentren einerseits einen 'geschützen' Rahmen, der ihnen auch aus kultureller und religiöser Sicht die Möglichkeit gibt, sich außerhalb der Familie und der eigenen Volksgruppe zu engagieren und andererseits den Spracherwerb fördert. Viel mehr als in Österreich wird in Baden Württemberg auf die offenen Angebote wie 'offenes Wohnzimmer', Cafe, Mittagstisch für Schulkinder etc. Wert gelegt. Dafür braucht es gute Zusammenarbeit mit den lokalen Stadtverwaltungen und natürlich Finanzierung von der öffentlichen Hand. Für die österreichischen Frauen war dieser Studienbesuch sehr inspirierend, hat aber auch die Grenzen der eigenen Möglichkeiten aufgezeigt.
 
2) Spanien/Barcelona
Im September 2008 wurde in Barcelona eine GWIA – Konferenz mit den TeilnehmerInnen des EU Grundtvig Projekts und weiteren in die Mütterzentrumsbewegung  interessierten/involvierten Menschen abgehalten. Bis zu 90 der mehrheitlich weiblichen TeilnehmerInnen arbeiteten eine Woche lang an verschiedenen für Mütterzentren relevanten Themen wie Empowerment, Intercultural Dialog and Integration, Civic Engagement & Engendering Governance. GWIA bedeutet für die TeilnehmerInnen immer aktive Teilnahme – sowohl in den Workshops aber auch in der Durchführung der Konferenz. Einige der österreichischen Kolleginnen leiteten Workshops, und moderierten im Plenum. Die spanischen Parntnerinnen (städtischen Frauenbildungsinstitution DIBA) haben den Rahmen und den Ort des Arbeitens zur Verfügung gestellt.
 
Abschlusskonferenz in Wien
Als Höhepunkt aus Sicht des österreichischen Dachverbands kann sicher die Abschlusskonferenz des Grundtvig Projekts in Wien gewertet werden, die von Staatssekretärin Christine Marek eröffnet wurde. Von 14.-16. Mai 2009 tagten bis zu 70 TeilnehmerInnen im Kolpinghaus Wien Gumpendorf. Der erste Tag war den österreichischen Eltern-Kind-Zentren gewidmet. In einer Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung wurde die österreichische Situation der Eltern-Kind-Zentren erörtert. Mit den Vertreterinnen der österreichischen Eltern-Kind-Zentren und der europäischen Netzwerke diskutierten die zuständigen Verteterinnen des Landes Wien (MAG 11 Frau Rowitha Friedl) und des BMWFJ (Frau Mag. Martina Staffe und Frau Henriette Wallisch).  An den nachfolgenden Tagen wurde an den Projektzielen weitergearbeitet.
 
Die Teilnahme am Grundtvigprojekts erhöhte das Wissen über europäische Zusammenhänge, im Besonderen auch über Projekte, die von der EU gefördert werden. Die Hemmschwelle, sich an europäischen Projekten zu beteiligen, wurde herabgesetzt. Eine weitere Auswirkung ist die Stärkung des europäischen Gedankens, das Bewusstsein, sich als Teil der „europäischen Familie“ zu sehen. Dadurch wurde dem Netzwerken innerhalb Europas größere Wertigkeit zugemessen. Für den Dachverband heißt das im konkreten Beitritt und Mitarbeit am internationalen Netzwerk MINE.

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